Interview mit Larissa Reuter – Teil Zwei
In einem ersten Teil unseres Interviews mit Larissa habt ihr schon einiges über ihren Alltag im Atelier und im Laden erfahren. In diesem zweiten Teil geht es nun wirklich um Larissa als Person. Wie ihr sehen werdet, verschwindet HETTI. auch in ihrem Privatleben nicht gänzlich, sondern taucht immer wieder zwischen den Zeilen auf. Das ist auch wenig verwunderlich wenn man bedenkt, mit wieviel Energie und Herzblut Larissa ihr Hobby zum Beruf gemacht hat.
Welchen Wunsch würdest du dir gerne erfüllen?
Mehr Freizeit und finanzielle Unabhängigkeit. Sich selbständig machen, zudem noch mit einem kreativen Business, ist zwar sehr erfüllend, jedoch mindest genau so fordernd. Lange Arbeitszeiten und finanzielle Durststrecken sind in den ersten Jahren an der Tagesordnung. Ich hoffe, dass HETTI. weiterhin wächst und ich mir den Wunsch nach mehr Freizeit und dem Reisen erfüllen kann. Verreisen und fremde Länder und Kulturen erleben zu können und dadurch auch neue Inspiration zu finden, wäre phantastisch. Da ich mich vom Leben sonst sehr reich beschenkt fühle, bin ich sehr zufrieden. Wenn meine Liebsten und ich gesund, harmonisch, humor- und liebevoll bleiben, ist viel erreicht.
Was ist neben deinen eigenen Produkten dein liebstes Wohnaccessoire?
Ich liebe meinen alten Rattan-Stuhl. Er besteht aus einem schwarzen Metallgestell mit einer einfachen runden Korbschale. Er ist simpel, formschön und sehr bequem. Außerdem passt er wirklich wunderbar zu jedem meiner HETTI. Kissen. :)
Verbindet dich etwas Besonderes mit dem Standort Berlin?
Ich liebe Berlin und habe das Gefühl hier den Ort gefunden zu haben, an dem ich für immer sein möchte. Zuallererst sind es natürlich Familie und Freunde, weshalb ich mich hier so Zuhause fühle, mein Partner, meine Freunde und meine Schwester. Zum anderen ist es das kreative tolerante und unkonventionelle Flair der Stadt. Die Kreativität der Menschen hier verleiht einem selbst viel Energie, motiviert einen seinen eigenen Weg zu gehen und auch Durststrecken gut durchzuhalten. Ich habe in anderen Designern vor Ort ein sehr nettes unterstützendes Netzwerk gefunden. Man hilft sich gegenseitig, setzt gemeinsame Projekte um und teilt Leidenschaften und Sorgen für seine Arbeit miteinander. Ich bin sicher, dass ich nicht den Mut gehabt hätte mein Business zu gründen und meine Leidenschaft zum Beruf zu machen, wenn ich in Frankfurt geblieben wäre. Leider wird es durch steigende Mieten und Lebenshaltungskosten auch hier in Berlin immer schwieriger. Ich würde mir sehr wünschen, dass sich Gesellschaft und Politik mehr für den Erhalt der Möglichkeiten für Kreative einsetzten.
Was macht Larissa, wenn sie grade keine Kissen näht/designt?
Ich bin recht gesellig und ein absoluter Genussmensch. Ich liebe Müßiggang, gutes Essen und schöne Dinge. Ich habe kein bestimmtes Hobby dem ich nachgehen (das eine das ich habe habe ich ja zum Beruf gemacht ;) ) und liebe es, es langsam angehen zu lassen. Auszuschlafen, in einem der zahlreichen Berliner Cafés zu sitzen, zu lesen und in Einrichtungsmagazinen zu blättern, Zeit mit meinem Partner und meinen Freunden zu verbringen, mir Kunst anzuschauen oder im Sommer Ausflüge ins Berliner Umland zu machen – das macht mich in meiner Freizeit glücklich.